Der den Frieden verkündende Postreiter dürfte zu den bekanntesten Flugblättern aus der Zeit des Westfälischen Friedens zählen. In sein Horn blasend, reitet er über zerbrochenes Kriegsgerät hinweg. Am Horizont sind Fama und Merkur als Boten und zugleich Garanten des wieder aufblühenden Handels zu sehen. Im Hintergrund wird die Friedensnachricht auf dem Seeweg nach Schweden weitergeleitet.1 Die Verse des Blattes loben die Segnungen des Friedens für verschiedene Berufsstände2 und fordern zum Dank an Gott auf.
Flugblätter spielten bei der Verbreitung der Nachricht von der Unterzeichnung des Friedensvertrages vom 24. Oktober 1648 eine herausragende Rolle. Gefördert wurde ihre schnelle Übermittlung noch dadurch, dass im Zuge des Gesandtenkongresses in Münster und Osnabrück beide Städte an die Taxische Reichspost angeschlossen worden waren, um einen ungehinderten Briefwechsel zwischen Diplomaten und Herrscherhäusern zu ermöglichen.
ALS
- 1. Bei einem wenig früher entstandenen motivgleichen Holzschnitt von Marx Anton Hannas (Städtische Kunstsammlungen Augsburg, Inv.-Nr. G. 20632) fehlen die Beschriftungen im Holzschnitt. Wahrscheinlich wurden sie auf dem hier vorliegenden Beispiel zur leichteren Verständlichkeit hinzugefügt.
- 2. “Der Schuster wird sein Geldt vor Schuh nicht können zehlen/ Den Schneider wird das Volck umb neue Kleider quelen/...”